Numismatischer Workshop – Pecunia non olet

Münzen sind vielfältige Quellen, deren Motive zusätzlich zu der kunsthistorischen Bedeutung auch Datierungsmöglichkeiten bieten, politische Botschaften tragen, Identitäten erkennbar machen oder über ihre schiere Menge und Material Rückschlüsse auf Wirtschafts- und Umlaufsysteme bieten. Deshalb wurde am 20.10.2023 im Arbeitsbereich Klassische Archäologie im Rahmen einer Projektarbeit von Max Adam eine Praxisübung veranstaltet, die zum Ziel hatte, den Studierenden das Objekt „Münze“ und die Forschungsrichtung Numismatik näher zu bringen und die Möglichkeit zu bieten, die Bestimmung von Münzen aus verschiedenen Epochen zu lernen.

Die Praxisübung fand direkt in der sehr gut ausgestatteten Münzsammlung (https://www.ub.uni-mainz.de/de/sammlungen/muenzsammlung/4748) des Arbeitsbereichs Alte Geschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt, um eine direkte Vermittlung mit antiken Münzen zu ermöglichen.

Nach einer theoretischen Einführung dokumentierten und bestimmten die Studierenden in zwei hands-on-Übungen griechische und römische Münzen mit der zur Verfügung gestellten Literatur, um so den Umgang mit dem Objekt und die entsprechenden Datenbanken und Literatur nutzen zu lernen.

 

 

Weiterführend erhielten die Studierenden die Aufgabe in einer bewerteten Ausarbeitung eine Münze zu bestimmen und die Münzbilder unter Berücksichtigung antiker Quellen vollumfänglich zu interpretieren, um so auch über die reine Bestimmung des Objekts tiefer in die Materie einzudringen. Sie sollten die Münzbilder erkennen und deren politische Botschaft(en) herausarbeiten. Dabei war es wichtig den historischen Rahmen zu beachten und verschiedenen Fragen an das Objekt zu stellen: Wer hat die Münze geprägt? Gab es einen Anlass? Kann man diesen Anlass in den Münzen und antiken Quellen greifen? Und was sagt das ganze aus?

 

Als Ausklang der Praxisübung konnte der wissenschaftliche Referent von der Römisch-Germanische Kommission Dr. David Wigg-Wolf für eine Vortrag zu seinem seit 2021 laufenden Projekt ClaReNet (Classifications and Representations for Networks https://clarenet.hypotheses.org/) gewonnen werden, um den Studierenden aus erster Hand ein numismatisches Projekt vorzustellen, das mithilfe von KI große Mengen an keltischen Münzen anhand von Münzbildern vorsortiert und damit die Chance ermöglicht, große Datenmengen einfacher zu bearbeiten.

 

 

 

Zum Abschluss fand ein gemeinsames Abendessen auf dem Campus im Baron statt, wo alle TeilnehmerInnen nach dem interessanten Programm den Abend gemeinsam ausklingen ließen.

 

 

 

 

Der Workshop fand im Rahmen des Master-Moduls D4 „Professionalisierung“ statt und soll Studierenden im Masterstudiengang ermöglichen eigenständig eine forschungs- oder anwendungsorientierte Projektarbeit zu verfassen. Die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Workshops wurde betreut von Dr. Anne Sieverling und bot dem Masterstudenten Max Adam die Möglichkeit didaktische Fähigkeiten nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch zu üben und fachliche Inhalte zu vertiefen.