Veranstaltungen / Aktuelles

Den Alltag des Arbeitsbereichs Klassische Archäologie an der JGU Mainz bereichern zahlreiche Veranstaltungen. Das Spektrum reicht von regelmäßig stattfindenden Abendvorträgen (gemeinsam mit der Alten Geschichte) über die Vortragsreihe Karpeia (zusammen mit Alter Geschichte und Klassischer Philologie), in der Nachwuchswissenschaftler*innen der Altertumswissenschaften zu Wort kommen, bis hin zu internationalen Tagungen oder Ausstellungen, in welche auch Studierende aktiv eingebunden sind. Als weiteres Diskussionsforum findet in unregelmäßigen Abständen ein Forschungskolloquium statt, das Absolvierenden die Chance bietet, ihre Abschlussarbeiten vorzustellen und zugleich als Präsentationsplattform für externe Forschende dient. Der Höhepunkt im jährlichen Veranstaltungsprogramm ist der Winckelmann-Vortrag, ein stets Anfang Dezember durchgeführter Festvortrag anlässlich des Geburtstages unseres archäologischen Gründungsheros.


Aktivitäten 2023

Winckelmann-Vortrag am 4. Dezember 2023

Zum Abschluss eines ereignisreichen und forschungsintensiven Jahres 2023 folgte am 4. Dezember 2023 der jährliche Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Klassischen Archäologie. In adventlich-festlicher Stimmung lud der Arbeitsbereich zum Winckelmann-Vortrag in das Artrium Maximum ein. Trotz morgendlicher Unwetterwarnung und frostig-eisigen Temperaturen fanden sich viele Gäste ein um dem Vortrag von Prof. Dr. Stephan G. Schmid (Humboldt-Universität Berlin) über das Heiligtum der großen Göttin von Idalion (Zypern) zu lauschen. Die Anwesenden durften sich über einen überaus interessanten Vortrag freuen, der im Nachgang noch sehr viel Gesprächsmaterial bereithielt.

Bei leckerem Essen und Wein ließen sich die Themen des Jahres ganz wunderbar Revue passieren lassen. Unser Dank gilt insbesondere Heike Hollenberger, die einmal mehr dafür gesorgt hat, dass wir alle einen schönen Festabend erleben durften und es an nichts fehlte. Ebenso bedanken wir uns bei unserm Gastredner sowie Matthias Grawehr, der in diesem Jahr für das Winckelmann-Blatt verantwortlich zeichnete. In seinem Beitrag weiß er Erstaunliches über die sog. Mainzer Augenolpe zu sagen. Gedankt sei natürlich auch allen anderen helfenden Kräften am Veranstaltungsabend sowie allen Mitgliedern und Zugewandten des Arbeitsbereichs.

IAW Jahresvortrag am 19. Juni 2023

Am 19. Juni 2023 fand nun bereits in der fünften Auflage der institutsweite Festvortrag statt. Nachdem im Vorjahr der Arbeitsbereich der Ägyptologie dazu eingeladen hatte, gemeinsam den Champollion-Tag zu feiern, anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen, lag die Ausrichtung in diesem Jahr bei der Klassischen Archäologie.

Passenderweise fiel diese Verantwortung wiederum zusammen mit einem Jubiläum: in 2023 blicken wir zurück auf 175 Jahre seit Institutsgründung der Klassischen Archäologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Als Gastredner beehrte uns im Festjahr Ortwin Dally. Der Besuch des Direktors der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts bedeutete für viele Mitarbeitende im Arbeitsbereich ein großes Wiedersehen mit einem besonderen Wegbegleiter. Sein interessanter Vortrag zu den neuen Ausgrabungen am Kapitol in Rom fand unter der Zuhörerschaft allseits großes Echo. Zu unserer großen Freude fanden sich zum Festvortrag neben den Studierenden und Dozierenden des IAW auch zahlreiche Gäste von außerhalb ein.

Im Anschluss fand ein Umtrunk vor der Schule des Sehens statt. Alle Gäste waren eingeladen, bei Wein und Snacks die laufende Sonderausstellung „Influencing? Auch in der Antike!“ zu besuchen – diese Gelegenheit wurde auch vielfach genutzt.

Für uns alle war es eine Freude, nach dem pandemiebedingten Ausfall, wieder eine Veranstaltung in diesem Rahmen erleben zu dürfen. Wir danken allen Gästen für diesen schönen Abend!

Die Feierlichkeiten zum DIES ACADEMICUS am 14. Juni 2023

Mit Stolz und besten Wünschen für ihre akademische Zukunft gratulieren wir Sabrina Bockius M.A. und Dr. Paul Pasieka, die anlässlich des diesjährigen DIES ACADEMICUS am 14. Juni 2023, dem offiziellen Festakt zur Ehrung des herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchs neben 31 anderen Nachwuchskräften aus Wissenschaft, Kunst und Musik für ihre besonderen wissenschaftlichen Leistungen von der JGU ausgezeichnet wurden.

Besondere Anerkennung fand die Forschungsleistung von Dr. Paul Pasieka mit der Vergabe des Sybylle-Kalkhof-Rose Universitätspreis. Dieser ist mit 20.000 Euro der aktuell höchstdotierte Preis der JGU für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Nachwuchskünstlerinnen und -künstler. Seine gemeinsam mit Dr. Mariachiara Franceschini (Uni Freiburg) realisierten Ausgrabungen im archäologischen Park in Vulci (IT) haben mit der Entdeckung zweier(?) Tempelanlagen bedeutende Erkenntnisse über die bislang noch wenig erforschte etruskische Stadtkultur hervorgebracht. Und die Nachforschungen vor Ort sind keineswegs abgeschlossen: In diesem Jahr geht das Projekt in die dritte Grabungskampagne: Gefördert durch die Gerda-Henkel-Stiftung sollen die bisherigen Erkenntnisse zu der etruskischen  Metropolstadt Vulci und ihren sakralen Anlagen weiter fundiert werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausgezeichnet wurde außerdem Sabrina Bockius M.A. für ihre herausragende Masterarbeit unter dem Titel "Die bauliche Ausstattung römischer Platzanlagen in Germanien", die sie 2022 abgeschlossen hatte. Wir freuen uns sehr darüber, Frau Bockius Forschungen auch weiterhin begleiten zu dürfen: Seit Juli 2023 arbeitet sie im Rahmen eines Teilprojekts des Sonderforschungsbereichs 1391 „Andere Ästhetik“ gemeinsam mit Johannes Lipps zur Ästhetik und Funktion römischer Wirtschaftsbauten in den Nordwestprovinzen.

Fotos: A. Schurzig


Feier zum 75. Jubiläum der Klassischen Archäologie an der JGU am 24. April 2023

Am 24.04.2023 beging der Arbeitsbereich Klassische Archäologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sein 75jähriges Bestehen mit einem feierlichen Festvortrag. Frau Prof. Dr. Franziska Lang (TU Darmstadt) beleuchtete in ihrem Vortrag „Beyond Olympia – Landschaftsarchäologische Perspektiven“ eine Seite des berühmten panhellenischen Heiligtums, die oft viel zu selten beachtet wird: die Einbettung in das nähere und weitere Hinterland. Inhaltlich knüpfte sie damit an die Gründungstage des Arbeitsbereichs an, der seinen Lehrbetrieb vor 75 Jahren mit einer Vorlesung von Herrn Prof. Dr. Roland Hampe zu Olympia begann. Der Abend wurde durch einen Umtrunk und ein Buffet beschlossen, was den Mitarbeitenden, Studierenden und Gästen erlaubte, in einen angeregten Austausch zu treten und auf die nächsten wenigstens 75 Jahre anzustoßen.


 

Aktivitäten 2022

SummerSchool: Palairos und Olympia (Griechenland)

In diesem Jahr konnten die Summer Schools in Griechenland wieder stattfinden, die gemeinsam von der Klassischen Archäologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Technischen Universität Darmstadt angeboten werden. Um den TeilnehmerInnen einen möglichst breiten Einblick in archäologische Forschungsprojekte, Funde und Landschaften zu bieten, fand das Praktikum 2022 sowohl in Palairos (Akarnanien) als auch in Olympia (Elis) statt.

Ziel des Praktikums ist es, die Fundbearbeitung zu erlernen und selbständig durchzuführen, wofür intensive praktische Lehreinheiten zum Technischen Zeichnen, Fotografieren, Bestimmen, Katalogisieren und Archivieren der archäologischen Funde angeboten werden.

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt der Arbeit in Palairos war die von Dr. Anne Sieverling betreute Aufarbeitung der Funde aus dem Plaghia-Halbinsel Survey. Dieses Jahr stand das Fundspektrum von Agios Georgios, bei dem es sich wohl um das homerische Nerikos handelt, im Fokus der Untersuchungen. Neben den praktischen Erfahrungen bei der Funddokumentation bot das Praktikum die Möglichkeit, Fragestellungen für eigene Projekt- und Abschlussarbeiten zu entwickeln. So wurde dieses Jahr die Aufarbeitung der Fundstelle Choironisi (Plaghia-Halbinsel), in der sich eine bemerkenswerte Konzentration hellenistischer Transportamphoren anfand, als Projektarbeit an Samantha Beck, sowie die Bearbeitung eines kaiserzeitlichen Grabes als Bachelorarbeit an Julia Weber vergeben.

Exkursionen vor Ort festigten unsere historischen und topografischen Kenntnisse zu Akarnanien. Dieses Jahr stand das antiken Palairos, die Streifenstadt Kassope und der Surveyfundort Choironisi auf dem Programm. Zur Erholung besuchten wir an den Nachmittagen die schönen Strände von Palairos und der Plaghia-Halbinsel und unternahmen einen Ausflug auf die gegenüber von Palairos liegende Insel Lefkada.

 

 

 

 

 

 

Nach zwei Wochen Aufenthalt in Palairos ging unsere Reise weiter nach Olympia. Auf unserer Fahrt dorthin machten wir einen Zwischenhalt in Mesolongi und besuchten dort das neu eröffnete archäologische Museum, in welchem auch ein Teil der Funde des Plaghia-Halbinsel Surveys ausgestellt ist.

In Olympia angekommen war unsere nächste Aufgabe die abschließende Dokumentation der Funde, die während des von 2015 bis 2018 durchgeführten Olympia Umland-Surveys aufgenommen wurden. Ziel des gesamten Projektes unter der Leitung von Prof. Dr. Franziska Lang und Georg Pantelidis war die Erschließung der Siedlungsstrukturen um Olympia und deren Bezug zum Heiligtum.

Die Arbeit in Olympia bot uns außerdem die Möglichkeit weitere laufende Projekte dort tätiger ForscherInnen kennenzulernen. Im Zuge dessen hatten wir auch interessante Einblicke in das Projekt von Prof. Dr. Dr. Friederike Fless zur Aufarbeitung der aus Olympia stammenden Ziegel, in das Projekt von Dr. Annalize Rheeda zu den Terrakotten im Archiv des Museums von Olympia, sowie von Dr. Christina Leypold zu den Statuenbasen aus Olympia.

Wir hatten eine ereignisreiche und schöne gemeinsame Zeit in Griechenland!

Samantha Beck, Michaela Hoffmann, Sina Hahn, Julia Weber


SpringSchool: Archäologische Visualisierung und Rekonstruktion im digitalen Zeitalter

Programm in Mainz, Frankfurt und Darmstadt, 28.3. bis 1.4.2022

Die Archäologie ist von ihren Anfängen als wissenschaftliche Disziplin an auf die Visualisierung ihrer Gegenstände angewiesen. Ob einfaches Tongefäß oder repräsentatives Bauwerk – fast alles ist fragmentarisch überliefert und verlangt nach präziser visueller Erfassung, um anschließend nach Möglichkeit rekonstruiert zu werden.

Vor dem Start auf dem Campus in Mainz

Die Studienwoche widmete sich diesem zentralen Querschnittsthema der Archäologie. Sie wurde, finanziell unterstützt durch den Lehrfonds der Rhein-Main-Universitäten (RMU), gemeinsam von den Einrichtungen für Klassische Archäologie an den Universitäten Mainz, Frankfurt und Darmstadt durch­geführt. Organisatoren waren Klaus Junker (Mainz, federführend), Anja Klöckner (Frankfurt) und Franziska Lang (Darmstadt), tatkräftig unterstützt von den studentischen Hilfskräften Laura Rausch (Mainz), Moritz Fornoff (Frankfurt) und Lara Reusch (Darmstadt).

Das Programm umfasste 13 Vorträge und Seminare zu einem weiten Themenspektrum, angefangen bei historisch ausgerichteten Beiträgen zu Formen der Visualisierung und Rekonstruktion von der Renaissance an, war großenteils aber dem aktuellen State of the Art im Bereich computergestützter Visualisierung gewidmet. – Coronabedingt mussten Masken in den Innenräumen getragen werden, doch bei der Durchführung des Programms gab es keine Beschränkungen.


Eines der studentischen Themen wird vorgestellt

 

Die Architektur stand im Vordergrund, doch gab es auch Einblicke in die Anwendung im Bereich der Philologie und der Forschung zur antiken Plastik. Die Vortragenden kamen von den RMU sowie von den Universitäten Göttingen, Heidelberg, Köln und Trier. Leitfrage der intensiv diskutierten Beiträge zu aktuellen Projekten war die Auseinandersetzung mit dem Spannungsverhältnis zwischen den technischen Möglichkeiten und den kulturellen Implikationen von 3D-Visualisierungen.

 

Beitrag von Andreas Noback,
Gebäude des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt

 

Die 18 studentischen Teilnehmer, die von den RMU sowie von fünf Univer­sitäten im weiteren Bundesgebiet kamen, haben sich mit dieser Thematik auch in Beiträgen beschäftigt, die in fünf Gruppen erarbeitet wurden.

 

 

 

 


Diskussion mit Maria Courtial,
Design-Studio Faber-Courtial, Darmstadt

 

Ergänzt wurde das Programm durch einen Besuch des auf fotorealistische Visualisierungen spezialisierten Design-Studios Faber-Courtial in Darmstadt sowie der Saalburg in Bad Homberg vor der Höhe als einem Beispiel für eine umfassende physische Rekonstruktion eines antiken Gebäudekomplexes.

 

 

Prof. Dr. Klaus Junker


SummerSchool: Vulci Cityscape meets DIGITAL ROOFS – Spring School Digitale Dokumentation Etruskischer Dächer

 

Programm in Vulci, 19.-27.3.2022

Dachziegelfunde gehören oft zu den quantitativ umfangreichsten Fundgattungen auf Ausgrabungen im Mittelmeergebiet. Die zeichnerische, fotografische und beschreibende Dokumentation von schnell mehreren tausend, teils großen und schweren Fragmenten pro Kampagne ist oft ebenso herausfordernd wie die anschließende Auswertung, weshalb speziell undekorierte Dachziegel in vielen Fällen unbearbeitet bleiben. Im Rahmen des Projektes Vulci Cityscape konnte vom 19. bis zum 27. März 2022 in Kooperation mit dem Projekt DIGITAL ROOFS der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts sowie mit Unterstützung der Soprintendenza Archeologia Belle Arti e Paesaggio per la provincia di Viterbo e l'Etruria meridionale und der Fondazione Vulci, Parco Archeologico di Vulci die Spring School „Vulci Cityscape meets DIGITAL ROOFS. Digitale Dokumentation etruskischer Dächer“ in Ischia di Castro und Vulci (beide Italien) stattfinden.

Gruppenfoto vor dem Castello della Badia (Vulci)

 

Studierende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Freien Universität Berlin bekamen unter Anleitung von Friederike Fless (DAI Berlin), Annalize Rheeder (DAI Berlin), Mariachiara Franceschini (Uni Freiburg) und Paul Pasieka (JGU Mainz) eine Einführung in die Techniken und Methoden der Dokumentation von und den Umgang mit Dachziegelfunden. Dazu gehörten die beschreibende Datenerfassung, die fotografische Dokumentation, die Gliederung der Warenarten mit einem handgeführten Mikroskop (Dino-Lite), Aufnahmen mit einem 3D-Scanner, Bestimmung des spezifischen Gewichts, etc. Dazu konnten beispielhaft Ziegelfunde bearbeitet werden, die vom Beginn etruskischer Tondächer im späten 7. Jh. v. Chr. bis in die römische Kaiserzeit reichen.

Dokumentation der Dachziegel                                        Arbeit mit dem 3D-Scanner

 

Teil der Spring School waren auch gemeinsame Ausflüge zum archäologischen Park von Vulci, zum Museo della Badia in Vulci sowie zum Museo Archeologico Nazionale di Viterbo, wo die berühmten Dächer von Acquarossa ausgestellt sind.

Gemeinsamer Ausflug in Vulci

 

Ein studentischer Erfahrungsbericht kann unter folgendem Link gefunden werden. (Spring School zu den Dächern von Vulci – Vulci Cityscape (hypotheses.org)). Die Spring School findet im archäologischen Labor in Ischia di Castro mit freundlicher Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung, des Deutschen Archäologischen Instituts und der Comune die Ischia di Castro statt.

 

 

                                                                                         Besuch des Museums von Viterbo                               

Aktivitäten 2021

Friedliche Spiele (Wett)kampf – Konflikt(lösung) nicht nur in der Antike.
Ausstellung in der Schule des Sehens 15.6.–30.7.2021

Ebenso wie die XXXII. Olympischen Spiele in Tokio wurde auch die zu diesem Anlass konzipierte Ausstellung „Friedliche Spiele (Wett)kampf – Konflikt(lösung) nicht nur in der Antike“ im Jahr 2021 realisiert. Aufbauend auf einer interdisziplinären Lehrveranstaltung von Klassischer Archäologie, Altorientalischer Philologie und evangelischen Theologie setzte die Ausstellung an der Frage an, ob das, was wir heute mit dem Begriff „Sport“ beschreiben, überhaupt auf die Antike und die damaligen Verhältnisse übertragbar ist und welche Bedeutung dem Sport- und Wettkampfgedanken seit der Antike zukam.

Was sich in der theoretischen Auseinandersetzung als äußerst spannendes, aber zugleich komplexes Themenfeld herauskristallisiert hatte, sollte im Rahmen der Ausstellung am Objekt selbst erfahrbar und auf diese Weise greifbarer werden. Ziel war es, die historische Dimension des events anhand schriftlicher Dokumente und materieller Artefakte zu erschließen. Dass sich die Zuschreibungen je nach Zeit und Raum veränderten und in unterschiedlichen Nutzungskontexten ihren Ausdruck fanden, zeigt die Ausstellung auf eindrückliche Weise: als Teile eines Kultes, als Möglichkeit Ruhm zu erwerben, als Theaterdarstellung, als Kampf zwischen Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit, zwischen Sommer und Winter oder als Referenz auf ein historisches Ereignis.

Anders als die Spiele selbst musste die Ausstellung pandemiebedingt auf ein digitales Format umgestellt werden – eine Planungsänderung, die nur durch den Enthusiasmus und den großen zusätzlichen Arbeitseinsatz der Studierenden zu bewältigen war. Die Vernissage wurde durch einen Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Dr. Perikles Simon zu Level Playing Fraud – im Dienste des Sports und der Gemeinschaft eröffnet, die Ausstellung als als großes Schaufenster in der Schule des Sehens inszeniert. Dieses bot Teaser zu den einzelnen Ausstellungskomponenten – Zugang erhielten die BesucherInnen über ein digitales Foyer in Form einer korrespondieren Homepage. Auf der Seite, die nach wie vor besucht werden kann, finden sich umfangreiche Erläuterungen zu den ausgestellten Stücken, ergänzt durch informative Beiträge zu den übergreifenden Themenfeldern „Konflikte“, „Wettkämpfe“ sowie „Ehrung, Preis und Betrug“. Als weiteres digitales Feature wurden von den Studierenden Führungsvideos erstellt, welche die BesucherInnen erklärend durch die Ausstellung begleiteten. Außerdem können auf der Homepage Bilder zu den ausgewählten Stücken im Postkartenformat heruntergeladen werden.

 

Das studentische Ausstellungsteam mit der Projektleitung Univ.-Prof. Dr. Heide Frielinghaus, Univ.-Prof. Dr. Sebastian Grätz und Univ.-Prof. Dr. Doris Prechel.


Urbanes Zusammenleben als soziale Herausforderung
Internationale Konferenz vom 1.–13.11.2021

 

Vom 11.–13. November 2021 luden Dr. Tobias Helms (AB Vorderasiatische Archäologie) und Paul P. Pasieka M.A. (AB Klassische Archäologie) zur internationalen Tagung The Challenges of Living Closely Together – Cross-Cultural Perspectives nach Ingelheim ein. Die in Zusammenarbeit mit den Mainz Ancient Studies – Gutenberg International Conference Center organisierte und geförderte Konferenz verortet sich im Umfeld der Thematischen Area 3 Urbane Verdichtung des Profilbereichs Challenges und widmete sich gezielt der Fragestellung, wie menschliches Zusammenleben in Ballungszentren auf der ganzen Welt funktioniert. Entsprechend vielfältig waren auch die Beiträge und Herkunftsländer der TeilnehmerInnen: Die Organisatoren konnten sich über Vortragende aus Europa, Afrika und Südamerika freuen, die sie sowohl digital als auch in Präsenz in Ingelheim begrüßen durften. Im Zentrum der Konferenz stand die Konzeptualisierung von und der Umgang mit verschiedenen Herausforderungen, die aus dem verdichteten räumlichen und sozialen Zusammenleben erwachsen. Von besonderem Interesse war das wechselseitige Zusammenspiel verschiedener Herausforderungen, wie der Umgang mit Abfällen und -wassern, die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln, die Aushandlung von Entscheidungen, etc. Analytisch werden so weniger statische Kategorien als vielmehr verschiedene Praktiken des gemeinsamen Lebens in verdichteten und urbanen Räumen in den Blick genommen.

 

Angeführt von einer Begrüßungsrede des Vize-Präsidenten der JGU, Univ.-Prof. Dr. Stephan Jolie, wurde das Thema von den einzelnen RednerInnen aus ganz verschiedenen methodischen, geographischen und kulturellen Kontexten beleuchtet. Der zeitliche Horizont umfasste dabei das Neolithikum bis hin zu Beispielen aus Nordafrika des 20. und 21. Jhs. und bot somit die Möglichkeit, über die Multiperspektivität hinaus, auch große Entwicklungslinien und wiederkehrenden Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und gemeinsam zu diskutieren.

Etwas Ablenkungsprogramm bot sich den Teilnehmenden bei einem Stadtrundgang durch Ingelheim mit Besuch der Kaiserpfalz und dem dortigen Museum.

 

Aktivitäten 2019

Eine ereignisreiche Woche in den Sammlungen

In der vergangenen Woche standen die Sammlungen des Arbeitsbereichs Klassische Archäologie im Fokus der Aufmerksamkeit. Am 12. Juni, dem sogenannten Tag der Lehre, präsentierten Studierende die von ihnen im Rahmen eines Lehrprojektes neu gestalteten Vitrinen, die dem spannenden Thema der griechischen Jenseitsvorstellungen und Bestattungssitten gewidmet sind. Zahlreiche Interessierte wurden von den Studierenden fachkundig geführt.

 

 

Am 13. Juni waren zwei Schulklassen des Gymnasiums am Römercastell in Bad Kreuznach zu Gast, die sowohl die Abguss- als auch Originalsammlung besuchten und dort gemeinsam mit dem Sammlungskurator ausgewählte Objekte besprachen. Der kulturwissenschaftliche Schwerpunkt lag dabei auf antiken Körperbildern und den idealtypischen Lebenswelten junger Frauen und Männer in der Antike.

Und am 14. Juni fand schließlich im Kontext des junior campus mainz (jcm) ein exklusiver Schnupperkurs für die Archäologie-AG des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums Andernach zum Thema „Der Stoff, aus dem die Menschen sind. – Experimentelle Altertumskunde an der Schnittstelle zwischen Geistes- und Naturwissenschaft(en)“ statt. Ein extra aus Mayen vom Labor für Experimentelle Archäologie (LEA) des RGZM angereistes Expertenteam ließ die Schüler*innen unterschiedlicher Altersstufen hautnah die Produktion antiker Keramik erleben. Anschließend übten sie sich im Verfassen von Keilschrifttafeln aus Ton (Kooperation mit dem Arbeitsbereich Altorientalische Philologie) und erfuhren die chemischen Geheimnisse antiker Vasenmalerei (Kooperation mit dem NatLab der JGU Mainz).

Beteiligt am Schnupperkurs sind die Arbeitsbereiche Altorientalische Philologie und Klassische Archäologie des IAW, das NatLab der JGU sowie der Kompetenzbereich »Experimentelle Archäologie« des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz (Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie).
Durch diese bislang in einer solchen Kooperation noch nicht existierenden Zusammenarbeit im Bereich von Cultural Studies einerseits und Material Science andererseits erhalten die Schüler*innen einen besonderen Einblick in die interdisziplinären Möglichkeiten eines Studiums der Altertumswissenschaften an der JGU Mainz.


2018

70 Jahre Klassische Archäologie an der JGU Mainz

Mit der Berufung Roland Hampes im März 1948 beginnt die Geschichte der Klassischen Archäologie an der Johannes Gutenberg Universität-Mainz. Aus Anlass dieses 70jährigen Jubiläums finden 2018 einige besondere, gemeinsam von Studierenden und Lehrenden des Arbeitsbereichs organisierte Veranstaltungen statt, zu denen alle Interessierten sehr herzlich eingeladen sind. So können aktuell zwei Sonderausstellungen besichtigt werden:

Prunkstücke der römischen Kaiser – Gemmennachschnitte von Gerhard Schmidt im Deutschen Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein (17.03. – 14.10. 2018)

Fake News haben Tradition – Zur Generierung falscher Nachrichten in Schrift und Bild (nicht nur) in der Antike in der Schule des Sehens, JGU Mainz  (03.05. - 07.06.2018)

 

Kolloquiumsreihe Doppel=Bindung, Archäologie und Naturwissenschaften

Die Reihe ist eine gemeinsame Initiative des Max-Planck-Instituts für Chemie und der Johannes Gutenberg-Universität, Arbeitsbereich Klassische Archäologie (IAW). Anlass ist, dass vor 70 Jahren mit der Erstbesetzung des Lehrstuhls die Klassische Archäologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz begründet wurde und die Forschung beider Institutionen über vielerlei inhaltliche Bezüge verknüpft ist.

Ringvorlesung  - young humanities at work

im Wintersemester 18/19 findet erstmalig die von KAMI, dem Internationalen Studienmanagement von Kunstgeschichte, Altertumswissenschaften und Musikwissenschaft, organisierte Ringvorlesung „Under Construction – Young Humanities at Work“ statt. Wir freuen uns sehr, dass das Vorhaben von vielen Seiten Zuspruch gefunden hat und wir dank der Doktorand*innen und PostDocs des gesamten Fachbereichs Ihnen heute ein abwechslungsreiches Programm präsentieren können.